Eisleben. Das Theater Eisleben sieht sich erneut mit existenziellen Schwierigkeiten konfrontiert, da die geplante Vertragsunterzeichnung zur Förderung für die Jahre 2024 bis 2028 gescheitert ist. Die Lutherstadt Eisleben, der Landkreis Mansfeld-Südharz und das Land Sachsen-Anhalt konnten sich nicht einigen, da ein Gerichtsurteil des OVG Magdeburg die Pläne durchkreuzte. Aufgrund von Klagen zwischen Kommunen und dem Landkreis MSH bezüglich der Kreisumlage befindet sich letzterer in vorläufiger Haushaltsführung, was dazu führt, dass er derzeit keine freiwilligen Aufgaben übernehmen kann. Das Theater Eisleben steht nun vor der Insolvenz, da es bis Ende Januar 2024 keine Lösung gibt und seine Rücklagen aufgebraucht sind. Das Haus, das 2023 seinen 70. Geburtstag feierte, hat eine wechselvolle Geschichte durchlebt und beschäftigt derzeit nur noch 45 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Finanzielle Krise des Landkreises Mansfeld-Südharz: Kommunen fordern Mindestausstattung
Der Landkreis Mansfeld-Südharz sieht sich aufgrund eines Gerichtsurteils des OVG Magdeburg in einer finanziellen Krise. Die klagenden Kommunen haben erfolgreich ihre Forderungen nach finanzieller Mindestausstattung durchgesetzt. Landrat André Schröder (CDU) hat beim Land um Hilfe gebeten, jedoch gibt es bisher keine klaren Informationen, wie die über 300 Millionen Euro Schulden des Landkreises bewältigt werden sollen. Die Linke unterstützt die Forderung des Landkreises nach finanzieller Mindestausstattung für die kommunalen Aufgaben, einschließlich der Theaterfinanzierung, Schulsozialarbeit und Förderung der Vereinsarbeit. Das OVG-Urteil wird als erster Schritt für eine angemessene kommunale Finanzausstattung angesehen. Die Linke fordert zudem eine zeitnahe Regelung für notwendige Zwischenfinanzierungen bei kreislichen Eigenanteilen für geförderte Investitionen und appelliert an die gesamte kommunale Familie, den Landkreis bei seinen Forderungen zu unterstützen.
Investitionen in den Wind geschossen?
In den letzten Jahren wurde baulich viel in das Theater investiert. 2017 bekam es für 400.000 € eine neue Eingangshalle. 2019 wurden Mittel in. Höhe von 300.000 € für den Anbau eines Außenfahrstuhles, Einhausung, Einbau einer Behindertentoilette zur Schaffung von Barrierefreiheit freigegeben. Diese Maßnahmen wurden 2022 umgesetzt. Die Erneuerung der Bühnenböden in der Foyerbühne, im Großen Saal sowie der Seitenbühne wurden mit Mitteln aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung, Land Sachsen-Anhalt im Rahmen von CLLD und der Europäischen Union im Jahr 2019 finanziert.